Eher für Fans japanischer Settings; zu wenig Rokuganfeeling – David Annandale: „Legend of the Five Rings – Fluch der Ehre“

Copyright: Cross Cult Verlag

Kurz nach seinem Erscheinen im letzten Jahr hatte ich mir diesen vielversprechenden Titel aus dem Hause Cross Cult gekauft. Ich war damals sehr davon angetan, dass der Verlag Romane, die im Legend of the Five Rings Universum spielen aufgelegt hat. Immerhin steht das Regelwerk für das Pen & Paper Spiel in meinem Regal und ich habe es auch auch einige Jahre lang gespielt. Trading Cards (aus diesem Bereich kommt die Welt ursprünglich) habe ich auch ein paar, jedoch nie gespielt. Die habe ich einige Zeit gesammelt, da es wirklich ganz tolle Illustrationen gibt. So weit zum Hintergrund des Buchkaufs.

Wegen dem rücksichtslosem Streben nach Ehre wird ein Reich einer dämonischen Invasion preisgegeben. Ein epischer Fantasy-Roman um Krieg und Pflicht, angesiedelt in der außergewöhnlichen Welt von Legends of the Five Rings.

Die Burg Morgenröte verteidigt die Berge zwischen dem Reich Rokugan und den von Dämonen heimgesuchten Schattenlanden. Als eine mythische Stadt entdeckt wird, sieht Hida Haru, der als schwere Enttäuschung seiner Familie gilt, die Chance gekommen, sich zu beweisen.
Doch seine überstürzte Expedition endet in einer Katastrophe – nur ein Samurai kehrt lebend zurück und Haru ist verschollen. Um einen Machtkampf zu verhindern, wird die kampferprobte Befehlshaberin von Morgenröte ausgesandt, um Haru zu retten. Sie vermag den übernatürlichen Schrecken zu trotzen, aber Haru ist … verändert.
Etwas Böses ist gekommen und es muss gestoppt werden, um jeden Preis. – Covertext –

Der Roman ist eine schöne Geschichte mit japanischem Setting, was auch nicht verwunderlich ist, denn die Welt von Rokugan ist ein Gemisch aus ostasiatischen Klischees und sehr, sehr Japan lastig.
Schön ist auch das Spiel mit der Auffassung von Ehre, die in dieser Welt der Krieger einen hohen Stellenwert hat. Es war auf dem ersten Drittel für mich jedoch auch das Manko, da die zahlreichen Innenansichten und Darstellungen der Gedankengänge der Charaktere so gar nichts zum Rokuganfeeling beitrugen. Lediglich die Zugehörigkeit der Charaktere zum Krabben-Klan (und nein, anders als im dem Covertext ist Haru kein Mitglied der Familie Hida, sondern der kleineren Familie Kakeguchi) reicht nicht aus, um ein entsprechendes Feeling zu garantieren.
Je mehr die Handlung nach über 100 Seiten aber dem Höhepunkt der äußeren Handlung, dem Kampf gegen das Böse aus den Schattenlanden entgegengeht, um so mehr Rokuganfeeling baut sich dann auf. Das Spiel aus inneren Konflikten zwischen den einzelnen Familien sowie der Kampf gegen die Kreaturen der Schattenlande, die bedrohliche Szenarien aufbauen – genau das macht Rokugan aus. Leider kommt der Autor erst sehr spät genau dort hin.

Unter dem Strich bleibt „Fluch der Ehre“ ein sehr gut zu lesender Roman für alle die japanische Settings im Stil Kurosawas gemischt mit Mythologie mögen. Spielern von Legend of the Five Rings möchte ich jedoch raten mit nicht zu hohen Erwartungen an das Buch zu gehen. Es ist in Bezug auf die Welt von Rokugan ganz nett, aber bei weitem noch ausbaufähig.

ISBN: 9783966584081
Verlag: Cross Cult
Erscheinungsdatum: 03.05.2021
Erscheinungsform: Softcover
Preis: 15,00 €


Kategorien:Ansichtssache, Fantasy

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