Witzig, mit einem tollen Sidekick – Kevin Hearne: „Gehetzt – Die Chronik des Eisernen Druiden 1“

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Im Februar diesen Jahres erschien „Das Spiel des Barden“ von Kevin Hearne im Knaur Verlag. Eigentlich wollte ich den Roman ganz gerne lesen und unterhielt mich darüber mit einer Bekannten. Diese meinte nur – Kevin Hearne? Von ihm habe ich „Die Chronik des Eisernen Druiden“ daheim. Wenn Du möchtest, kannst Du die Bücher gerne lesen.
Anfang November nahm ich sie beim Wort und nun zieht die Reihe in meine Bibliothek.
Ja, ich weiß, dass man über diese Art humorvoller Fantasy geteilter Meinung sein kann. Aber wie aus anderen Buchrezensionen von mir hervorgeht – ich stehe total auf gekonnt eingebauten Situationswitz. Und damit hat mich die gesamte Reihe an den Haken bekommen.

Es hat viele Vorzüge, einundzwanzig Jahrhunderte alt zu werden …

Der junge Ire Atticus hat sich mit seinem Wolfshund Oberon im Südwesten der USA niedergelassen. Er betreibt eine Buchhandlung mit okkulten Schriften und verkauft allerlei magischen Krimskrams. An Arizona schätzt er vor allem »die geringe Götterdichte und die fast vollständige Abwesenheit von Feen«. Ein verhängnisvoller Irrtum … – Covertext –

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Die Handlung von Gehetzt ist eigentlich gar nicht so umfangreich.
Der letzte noch lebende Druide muss sich im Kern nur seinem Erzfeind und keltischen Gott der Liebe Aenghus Óg stellen.
Naja, etwas mehr passiert schon, denn auch andere Götter (vor allem Göttinnen) der keltischen Sagenwelt tragen dabei ihre Machtspielchen aus.
Zudem kommen Werwölfe, ein Vampir und Hexen mit in der Handlung vor. Und all diese Charaktere in zeitgemäßer Fassung, obwohl sie zeitlich betrachtet auch schon recht alt sind.

Und da bin ich bei dem, was mir am Stil des Autors gefällt.
Da sind zum einen die humorvollen und zu den Situationen passend eingebundenen Kommentare, die der gute Atticus immer wieder einmal ins Feld führt; vor allem in der Konversation mit seinem irischen Wolfshund Oberon, dem für mich seit langem kurzweiligsten Sidekick eines Romans.
Zum anderen ist es die Art und Weise, wie der Autor Atticus mit anderen Personen und Gruppierungen sprachlich interagieren lässt. Der Druide pflegt mit Werwölfen einen anderen sprachlichen Umgang als mit seinem vampirischen Anwalt. Und auch der Sprachgebrauch gegenüber den Hexen ist wieder anders, als zum Beispiel gegenüber seiner eigenen Götterwelt.
Das zeigt für mich, dass sich der Autor wirklich Gedanken gemacht hat, wie welche Gruppierung funktioniert, wie deren Wurzeln sind und wie sich diese entwickelt haben.

Ob die sprachliche Gestaltung und der unterhaltsame Humor über neun Bände hinweg auf gleich gutem Niveau durchgehalten wird, bleibt abzuwarten. Bisher bin ich aber von der Reihe sehr angetan und lese fleißig weiter.
Dieses Buch war definitiv mein Monatshighlight im November.

ISBN: 9783608939309, 9783608982343
Verlag: Klett-Cotta
Erscheinungsdatum: 11.04.2014, 07.03.2020
Erscheinungsform: Softcover, Taschenbuch
Preis: 16,95€; 10,00€


Kategorien:Fanregal, Fantasy

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